Evaluationskonzept
Hauptprojekt ANNOTeM
(Akut-Neurologische Versorgung in Nord-Ost-Deutschland mit Telemedizinischer Unterstützung)
Ziel von ANNOTeM ist die Verbesserung der Versorgung neurologischer Akutfälle in den ländlichen Gebieten Nord-Ost Deutschlands. Die teilnehmenden Kliniken werden rund um die Uhr von Fachärzten mit Hilfe telemedizinischer Verfahren sowie aktueller Behandlungskonzepte unterstützt. Das evaluierende Institut übernimmt dabei die Aufgabe, den Erfolg dieser neuen Versorgungsform aus klinischer und gesundheitsökonomischer Sicht auszuwerten. Dazu arbeiten wir eng mit unseren Konsortialpartnern der gesetzlichen Krankenkassen AOK Nordost, BARMER und Techniker Krankenkasse zusammen, die uns für die Analyse anonymisierte Daten über eine Datentreuhandstelle zur Verfügung stellen. Bei der Auswertungen werden die einschlägigen Standards beachtet: Gute Wissenschaftliche Praxis, Gute Klinische Praxis, Leitlinien und Empfehlungen zur Sicherung von Guter Epidemiologischer Praxis (GEP); Gute Praxis Sekundärdatenanalyse (GPS); Memoranden für die Versorgungsforschung; Richtlinien des Medical Research Council zur Prozess- und Ergebnisevaluation komplexer Interventionen.
Studiendesign
Nach Implementierung des ANNOTeM-Netzwerkes werden alle Patientinnen und Patienten mit akut neurologischen Diagnosen in den teilnehmenden Kliniken nach dem integrativen und telemedizinisch unterstützten Behandlungskonzept versorgt. Der Ablauf vor und während der telemedizinischen Konsultation sowie die Diagnostik- und Therapiealgorithmen werden in diagnosespezifischen Standard Operating Procedures (SOPs) geregelt. Die Prozessqualität wird begleitend durch die Prozeduren der evidenzbasierten Behandlungsoptionen, die Registerdaten der Qualitätssicherung im stationären Bereich und die standardisierte Telekonsildokumentation erfasst.
A: Hauptprojekt ANNOTeM, B: Teilprojekt ANNOTeM-EPI
Evaluation
Klinische Effektivität:
Ausgewertet wird primär die Dauer bis zur erstmaligen Heimversorgung, erstmaligen vergüteten Pflegeunterstützung (Pflegegradzuteilung) sowie bis zum Verscheiden innerhalb von 90 Tagen nach einem akut neurologischen Ereignis und der darauffolgenden stationären Aufnahme. Um den Erfolg der neuen Versorgungsform zu beurteilen, werden Daten im Projektzeitraum mit historischen Daten aus den teilnehmen Kliniken verglichen. In dem Vergleichszeitraum wird die erstmalige Pflegeunterstützung über die mittlerweile reformierte Pflegestufenzuteilung abgebildet. Zusätzlich werden zur Beurteilung eines zeitlichen Trends im Gesundheitssystem Vergleichskliniken außerhalb des ANNOTeM-Netzwerkes betrachtet.
Gesundheitsökonomie:
Beurteilt wird, ob Mehrkosten durch die neue Versorgungsform während der Akutphase sowohl in der Akutversorgung als auch in der Nachsorge (Rehabilitation und stationäre Wiederaufnahme) und Pflege kompensiert werden können. Dazu werden stationäre sowie ambulante Leistungen, Pflegekosten nach Implementation von ANNOTeM ins Verhältnis zu davorgesetzt. Bei der Analyse wird ebenfalls auf Informationen der Partnerkrankenkassen AOK Nordost, BARMER und Techniker Krankenkasse zurückgegriffen.
Ausgewertet wird primär die Dauer bis zur erstmaligen Heimversorgung, erstmaligen vergüteten Pflegeunterstützung (Pflegegradzuteilung) sowie bis zum Verscheiden innerhalb von 90 Tagen nach einem akut neurologischen Ereignis und der darauffolgenden stationären Aufnahme. Um den Erfolg der neuen Versorgungsform zu beurteilen, werden Daten im Projektzeitraum mit historischen Daten aus den teilnehmen Kliniken verglichen. In dem Vergleichszeitraum wird die erstmalige Pflegeunterstützung über die mittlerweile reformierte Pflegestufenzuteilung abgebildet. Zusätzlich werden zur Beurteilung eines zeitlichen Trends im Gesundheitssystem Vergleichskliniken außerhalb des ANNOTeM-Netzwerkes betrachtet.
Gesundheitsökonomie:
Beurteilt wird, ob Mehrkosten durch die neue Versorgungsform während der Akutphase sowohl in der Akutversorgung als auch in der Nachsorge (Rehabilitation und stationäre Wiederaufnahme) und Pflege kompensiert werden können. Dazu werden stationäre sowie ambulante Leistungen, Pflegekosten nach Implementation von ANNOTeM ins Verhältnis zu davorgesetzt. Bei der Analyse wird ebenfalls auf Informationen der Partnerkrankenkassen AOK Nordost, BARMER und Techniker Krankenkasse zurückgegriffen.
Teil Studie ANNOTeM-EPI
(Effekte der telemedizinisch unterstützten Differentialdiagnose und –therapie von epileptischen Anfällen – eine prospektive, multi-zentrische, cluster-randomisierte, offene, kontrollierte, Parallelgruppen Vergleichsstudie)
Ziel von ANNOTeM-EPI ist die Verbesserung der Epilepsieversorgung durch eine spezifisch tele-epileptologische Beratung stationärer Patientinnen und Patienten nach einem epileptischen Anfall, einem status epilepticus, oder einer unklaren Bewusstseinsstörung.
Der beratende Epileptologe gibt dabei sowohl dem Patienten als auch dem behandelnden Klinikarzt Empfehlungen zur differenzialdiagnostischen Einschätzung, zur Wahl und Dosierung einer medikamentösen Therapie, zu allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen und zur Fahrtauglichkeit.
Die Teilnahme ist für alle Patienten freiwillig und benötigt bei Zusage eine unterschriebene Einwilligungserklärung, da individuell eine Baseline-Erhebung während des stationären Aufenthalts sowie eine Nachbefragung nach 6 Monaten entweder postalisch, telefonisch oder online erfolgt.
Dabei spielt das Datenmanagement eine tragende Rolle. Die Mitarbeiter unterstützen die Basiserhebung in den Kliniken, managen die Nachbefragungen, führen diese aktiv durch, kümmern sich um die Datenablage und Einbindung in die elektronische Datenbank für die nachfolgenden Auswertungen.
Der beratende Epileptologe gibt dabei sowohl dem Patienten als auch dem behandelnden Klinikarzt Empfehlungen zur differenzialdiagnostischen Einschätzung, zur Wahl und Dosierung einer medikamentösen Therapie, zu allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen und zur Fahrtauglichkeit.
Die Teilnahme ist für alle Patienten freiwillig und benötigt bei Zusage eine unterschriebene Einwilligungserklärung, da individuell eine Baseline-Erhebung während des stationären Aufenthalts sowie eine Nachbefragung nach 6 Monaten entweder postalisch, telefonisch oder online erfolgt.
Dabei spielt das Datenmanagement eine tragende Rolle. Die Mitarbeiter unterstützen die Basiserhebung in den Kliniken, managen die Nachbefragungen, führen diese aktiv durch, kümmern sich um die Datenablage und Einbindung in die elektronische Datenbank für die nachfolgenden Auswertungen.
Studiendesign
Patientinnen und Patienten, die gemäß der Ein- und Ausschluss kriterien eingeschlossen werden können und die der Studienteilnahme schriftlich zugestimmt haben, bekommen entweder die Standardversorgung oder die Interventionsversorgung (tele-epileptologische Beratung). Dabei werden nicht die einzelnen Patientinnen und Patienten randomisiert, sondern die Kliniken (Cluster-Randomisierung). Nach der Hälfte der Projektlaufzeit wechselt die Zuteilung für die Kliniken von Kontrolle zu Intervention bzw. Intervention zu Kontrolle. Es werden bei beiden Gruppen weder zusätzliche Proben entnommen noch weitere medizinische Untersuchungen vorgenommen.
Evaluation
Ausgewertet wird primär die Dauer bis zu einer erneuten stationären Aufnahme innerhalb von 6 Monaten nach Studieneinschluss. Um den Erfolg der tele-epileptologischen Beratung zu beurteilen, werden Verlaufsdaten der Patienten mit tele-epileptologischer Beratung mit denen der Patienten ohne tele-epileptologischer Beratung in den teilnehmenden Netzwerkkliniken verglichen.